Wie die Paartherapie bei der psychischen Erkrankung eines Partners unterstützt

Wie die Paartherapie bei der psychischen Erkrankung eines Partners unterstützt
Die Diagnose einer psychischen Erkrankung trifft selten nur eine Person allein. Wenn in einer Beziehung ein Partner oder eine Partnerin mit psychischen Problemen kämpft, verändert sich oft die gesamte Dynamik des Zusammenlebens. Was vorher selbstverständlich war, wird plötzlich zur Herausforderung. Alltägliche Aufgaben, emotionale Unterstützung und die Kommunikation – alles steht auf dem Prüfstand.
In dieser belastenden Situation kann eine professionelle Paartherapie in Stuttgart den entscheidenden Unterschied machen. Wir von beratung1 wissen, dass auch die intimste Ebene der Beziehung oft betroffen sein kann, weshalb manchmal auch eine Sexualtherapie in Stuttgart sinnvoll ist. Gemeinsam mit beiden Partnern und Partnerinnen kann ein Weg gefunden werden, der die Beziehung trotz der psychischen Erkrankung stärkt.
Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste in Kürze
- Typische Belastungen für Paare in dieser Situation
- Wie funktioniert Paartherapie in solchen Fällen?
- Grenzen der Paartherapie: Wann ist zusätzliche Unterstützung nötig?
- Erfolgsfaktoren für eine starke Partnerschaft trotz psychischer Erkrankung
- Zusammenfassung und Fazit
Das Wichtigste in Kürze
- Psychische Erkrankungen belasten beide Seiten und können die Beziehungsdynamik grundlegend verändern.
- Die Paartherapie bietet einen geschützten Raum, um gemeinsam neue Kommunikationswege zu erlernen.
- Der gesunde Partner braucht ebenfalls Unterstützung und darf seine eigenen Bedürfnisse nicht vernachlässigen.
- Eine Kombination aus Paar- und Einzeltherapie ist in vielen Fällen am wirksamsten.
Typische Belastungen für Paare in dieser Situation
Wenn ein Partner oder eine Partnerin psychisch erkrankt, gerät die Beziehung oft in eine schwierige Schieflage. Der oder die Gesunde übernimmt plötzlich mehr Verantwortung – sei es im Haushalt, bei der Kinderbetreuung oder in finanziellen Angelegenheiten. Diese Mehrbelastung führt häufig zu chronischer Erschöpfung und dem Gefühl, den eigenen Bedürfnissen nicht mehr gerecht werden zu können.
Die Kommunikation wird ebenfalls auf eine harte Probe gestellt. Was früher leicht zu besprechen war, kann nun zu Missverständnissen und Konflikten führen. Besonders belastend sind dabei unausgesprochene Ängste und Sorgen auf beiden Seiten. Die erkrankte Person fürchtet oft, eine Last zu sein, während der oder die andere Angst haben kann, etwas falsch zu machen oder die Situation zu verschlimmern.
Auch die Rollenverteilung in der Beziehung verändert sich grundlegend. Der gesunde Partner bzw. die gesunde Partnerin wird ungewollt zur pflegenden Person, was die Partnerschaft auf eine völlig neue Ebene hebt. Diese Veränderung kann beide verunsichern und das Gleichgewicht der Beziehung empfindlich stören.
Wie funktioniert Paartherapie in solchen Fällen?
In der Paartherapie lernen Paare zunächst, die Erkrankung als gemeinsame Herausforderung zu verstehen – nicht als Problem des oder der Einzelnen. Ein erfahrener Therapeut oder eine erfahrene Therapeutin hilft dabei, die veränderte Situation zu akzeptieren und neue Wege des Miteinanders zu finden.
Ein zentraler Aspekt ist die Erarbeitung gemeinsamer Bewältigungsstrategien. Dazu gehören:
- Entwicklung klarer Kommunikationsregeln
- Festlegung von Grenzen und Freiräumen für beide
- Erlernen von Techniken zur Stressbewältigung
- Aufbau eines unterstützenden sozialen Netzwerks
Besonders wichtig ist dabei die Entlastung des gesunden Partners oder der gesunden Partnerin. In der Therapie wird daran gearbeitet, dass auch diese Person eigene Bedürfnisse wahrnimmt und für sich selbst sorgt. Nur wer auf die eigenen Kräfte achtet, kann langfristig für andere da sein.
Grenzen der Paartherapie: Wann ist zusätzliche Unterstützung nötig?
Obwohl die Paartherapie viel bewirken kann, gibt es Situationen, in denen zusätzliche Unterstützung notwendig ist. Wenn die psychischen Probleme sehr tiefgreifend sind, empfehlen wir oft parallele Einzeltherapien für beide Partner und Partnerinnen. Die erkrankte Person erhält dabei Hilfe für ihre spezifische Erkrankung, während der oder die Gesunde lernt, mit der Situation umzugehen.
In akuten Krisen kann eine stationäre Behandlung unumgänglich sein. Die Paartherapie muss in solchen Fällen pausieren oder begleitend stattfinden. Als Therapeuten und Therapeutinnen helfen wir den Paaren, die Notwendigkeit medizinischer Hilfe zu erkennen und den Weg dorthin zu ebnen.
Für den gesunden Partner oder Partnerin sind oft zusätzliche Entlastungsmaßnahmen sinnvoll:
- Teilnahme an Selbsthilfegruppen für Angehörige
- psychologische Beratung zur Stressbewältigung
- temporäre praktische Unterstützung im Alltag
Erfolgsfaktoren für eine starke Partnerschaft trotz psychischer Erkrankung
Für eine stabile Beziehung trotz psychischer Erkrankung sind drei Faktoren besonders wichtig:
- Verständnis und Geduld: Die Akzeptanz der Erkrankung als Teil des gemeinsamen Lebens ist grundlegend. Dies bedeutet nicht, sich mit allem abzufinden, sondern zu unterscheiden, was veränderbar ist und was nicht.
- Offene Kommunikation: Beide Partner und Partnerinnen müssen lernen, ihre Bedürfnisse klar auszudrücken, ohne sich Vorwürfe zu machen. Dies schafft emotionale Sicherheit und verhindert Missverständnisse.
- Hilfe annehmen: Es ist keine Schwäche, sondern ein Zeichen von Stärke, sich professionelle Unterstützung zu holen. Paare, die frühzeitig Hilfe suchen, haben deutlich bessere Chancen, ihre Beziehung zu erhalten.
Zusammenfassung und Fazit
Die Paartherapie bietet Paaren, bei denen ein Partner oder eine Partnerin psychisch erkrankt ist, einen geschützten Raum für Veränderung. Sie hilft, Kommunikationsmuster zu verbessern, Rollenverteilungen neu zu definieren und gemeinsame Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Dabei steht immer das Wohl beider Seiten im Fokus – denn nur wenn beide sich gesehen und unterstützt fühlen, kann sich die Beziehung gesund entwickeln.
Bei beratung1 erfahren Paare eine einfühlsame Begleitung auf diesem Weg. Wir gehen auf die besonderen Herausforderungen, die psychische Erkrankungen für Beziehungen bedeuten, ein und bieten maßgeschneiderte Unterstützung. Denn mit professioneller Hilfe kann eine Krise auch zur Chance werden – für mehr Verständnis, tiefere Verbindung und eine gestärkte Partnerschaft.